Der Dokumentarfilm greift die Geschehnisse Leipzigs im Zweiten Weltkrieg ohne moralische Bewertungen, sondern durch eine sachliche Analyse der geschichtlichen Fakten auf.

Der Dokumentarfilm Codename Haddock arbeitet einen wichtigen Teil der Geschichte der Stadt Leipzig, während der Zeit des Zweiten Weltkriegs, auf. Leipzig war aufgrund seiner rüstungswirtschaftlichen Bedeutung schon sehr früh zu einem relevanten Ziel alliierter Bombenangriffe geworden. Im Film werden die historischen Hintergründe auf Basis sachlicher und wissenschaftlicher Erkenntnisse erörtert. Ziel ist es, dem Zuschauer einen persönlichen Eindruck für die historischen Ereignisse zu geben. Dies soll besonders durch Animationstechniken erreicht werden, welche die Geschehnisse aus den Augen der Menschen zeigen. Damit soll ein persönlicher Bezug zu dem Thema geschaffen werden, der Interesse weckt und emotional berührt. Mit Hilfe zeitgemäßer Technik werden historische Aufnahmen und Computeranimationen kombiniert umso ein nachvollziehbares Gesamtbild der Situation von damals zu reproduzieren. Es wird möglich sein im Verlauf des Dokumentarfilms, anhand einer chronologischen Abfolge der historischen Ereignisse, die Geschichte der Stadt Leipzig nach zu empfinden. Dies geschieht durch überlieferte zeitgeschichtliche Dokumente welche zum Beispiel wichtige Themen, wie die Wirkung der Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung aufarbeiten werden. Außerdem soll dargestellt werden, welche rüstungswirtschaftlichen Ziele in und um Leipzig relevant waren. Die Erla Werke und die Junkers Motorenwerke sind in diesem Kontext wichtige Bausteine, welche die besondere Rolle Leipzigs im 2. Weltkrieg darlegen. Auch die vorherrschenden Produktionsbedingungen werden aufgezeigt. Ein erheblicher Teil der Arbeitskraft für die Rüstungsindustrie wurde seinerzeit durch Zwangsarbeit abgedeckt. Ohne Angst und Unsicherheit zu verbreiten wird die Dokumentation außerdem Fakten aufzeigen, die sich auch in der Gegenwart manifestieren. Fragen wie: Geht heute noch eine Gefahr von Blindgängern aus? werden durch Fachexperten aufgegriffen und bewertet. Auch die Entwicklung des Luftkriegs, der schon von Beginn des Zweiten Weltkriegs einen hohen Stellenwert einnahm, spielt eine wesentliche Rolle. Allerdings führt speziell dieser sogenannte Bombenkrieg zu Missverständnissen. Moralische Bewertungen und gefärbte Meinungen lassen eine sachliche und fundierte Diskussion über dieses Thema oft nicht zu. Daher stellt sich der Film der Herausforderung moralische Bewertungen außen vorlassen und so eine sachliche Analyse der Geschehnisse von damals zu zulassen.

Die Bombenangriffe auf die Stadt Leipzig haben sich in das Gedächtnis der Leipziger tief eingeprägt. Im Film werden die Angriffe in ihrem genauen Ablauf rekonstruiert. Computeranimationen der Flugzeuge, der eingesetzten Abwurfmunition sowie der zeitliche Ablauf des Angriffs werden im Einzelnen nachempfunden. Der Film verzichtet dabei ganz bewusst auf die Berichte von Zeitzeugen und deren subjektive Erinnerung. Der Film stützt viel mehr auf die Erläuterungen von Experten, die sich wissenschaftlich mit der Problematik des Bombenkriegs auseinandergesetzt haben.


Professor Sönke Neitzel | Codename Brisling 2

Zu nennen sind hier anerkannte Historiker wie Professor Sönke Neitzel oder der britische Historiker Professor Richard Offery. Fachexperten des Militärhistorischen Museums
Dresden, wie der Historiker Jens Wehner geben darüber hinaus Informationen zu den eingesetzten Waffensystemen weiter. Die Buchautorin Birgit Horn Kolditz bereichert den Dokumentarfilm Codename Haddock mit ihren Erkenntnissen aus den Recherchen zu ihrem Buch „Leipzig im Bombenhagel – Angriffsziel Haddock“


Technische Animation | Codename Brisling 2

Insgesamt behandelt der Film ein sensibles Thema auf neue und zeitgemäße Art und Weise. Ein Film der nicht das Interview - Gespräch sucht, keine Opfer und keine Helden
formt. Damit soll der Zuschauer in die Lage versetzt werden, auf Grundlage von geschichtlichen Fakten seine eigene moralischen Bewertung kritisch zu hinterfragen.
Der Film versteht sich als Diskussionsgrundlage, welche einen bedeutenden Beitrag zur Aufarbeitung und Einordnung des Themengebietes liefern kann. Der Film gedenkt
unterschiedslos allen Menschen im Zeitalter des 2. Weltkrieges und benennt damit einen Krieg der keine Gewinner kennt.